Sanierung Backhaus – Wie geht es weiter?

Die Südseite des Backes muss an mehreren Stellen saniert werden.
Blick auf die Schadstelle direkt nach dem Brand.

Noch gut in Erinnerung sind die Ereignisse vom 1. Mai 2018. Im Rahmen der Wanderstation am Backes kam es zu einem Brand im Backhaus mit größerem Sachschaden. Erfreulicherweise wurde niemand verletzt und an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Feuerwehrleute, die nicht nur einen Vollbrand verhindert haben, sondern auch das im Backes untergebrachte Gemeindearchiv weitgehend gerettet haben.

Nachdem das Feuer gelöscht war, gab es mehrere Termine mit der Versicherung und Brandsachverständigen, um den Schaden genau zu beurteilen. Im Bericht des Brandsachverständigen heißt es: „Es kam zu einem

Blick auf den Ofen nachdem der gesamte Bereich gereinigt und der alte Boden ausgebaut wurde. Besonders die hinteren Balken wurden vom Feuer schwer beschädigt.

Brandereignis zwischen der Ofenoberseite und dem Fußboden des Obergeschosses (Archivraum). Die sich über den Zugkanälen befindlichen Deckenbalken des Fußbodens im Obergeschoss sowie der darauf verlegte Holzboden gerieten im Deckenhohlraum in Brand.“ Glück im Unglück war, dass keine tragenden Teile des Gebäudes zerstört wurden und auch der Ofen kann nach der Sanierung weiter genutzt werden.

Die Versicherung hat den Schaden vollumfänglich anerkannt und wird die durch den Brand entstandenen Schäden ersetzen. Laut Versicherung sind Schäden zum Neuwert in Höhe von 27.577,14 Euro entstanden. Darin enthalten ist auch die bereits durchgeführte Reinigung durch eine Fachfirma. Bei den nun erforderlichen Arbeiten werden dann die aktuellen Brandschutzvorschriften umgesetzt und Brandschutztechnik verbaut. Dazu wird die Oberseite des Ofens abgedichtet und mit einem neuen Dämmpaket versehen. In einem denkmalgeschützten Gebäude ist so etwas immer eine Herausforderung. Dafür wird der Boden im Raum über dem Ofen um etwa eine Treppenstufe angehoben.

Unabhängig von den Brandschäden war für 2019 eine Sanierung der Schadstellen an der Wand zum Brunnen hin vorgesehen. Beides soll nun in einem Zug erfolgen, um Kosten, etwa bei der Baustelleneinrichtung, einzusparen. Außerdem ist vorgesehen das gesamte Gebäude neu anzustreichen und kleinere Unterhaltungsreparaturen an den anderen Seiten der Fassade durchzuführen. Damit auch der Ofen wieder einwandfrei zu benutzen ist, soll der Boden im Ofen von einer Fachfirma mit einer hitzebeständigen Fließmasse ausgeglichen werden. Die gesamte Planung und Koordinierung der Arbeiten wird von der Bauabteilung der Verbandsgemeinde eng begleitet.

Laut Kostenschätzung sind für die Arbeiten, die über den Brandschaden hinaus gehen 20.825,00 Euro zu veranschlagen. Um diese Summe zu decken, wurde mit Beschluss des Gemeinderates vom 12. Juni 2018 ein Zuschuss in Höhe von 13.000 Euro über das Förderprogramm Dorferneuerung beim Land beantragt. Landrat Frank Puchtler hat im Rahmen eines Ortstermins mit dem Gemeinderat dafür seine Unterstützung zugesagt. Die verbleibende Summe kann durch eigene Mittel und Eigenleistungen gedeckt werden.

Sobald eine positive Rückmeldung zum Antrag vorliegt können die Arbeiten vom Gemeinderat beauftragt werden. Damit möglichst wenig Zeit verloren geht, wurde außerdem der sogenannte „vorzeitige Maßnahmenbeginn“ beantragt. Wenn dieser genehmigt wurde, können die Arbeiten in Auftrag gegeben werden. Sollte dies noch Ende des Jahres erfolgen, kann das nächste reguläre Backesfest im Jahr 2020 mit frischem Brot aus einem sanierten Backes gefeiert werden.

Der Ofen kann verständlicherweise bis zum Abschluss aller Arbeiten nicht genutzt werden und wurde vom Bezirksschornsteinfeger entsprechend stillgelegt. Da das Gemeindearchiv bis zur Sanierung ausgelagert werden muss, steht auch der Jugendraum im Gemeindehaus derzeit leider nicht zur Verfügung.

Carsten Göller, Ortsbürgeremeister

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